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Der Blick in den Untergrund

Maria Geers

Umbetter-Schulung zum Thema „GeoRadar“

Das GeoRadar-System funktioniert im Prinzip wie das gewöhnliche Flugzeugradar oder auch ein Schiffssonar auf elektro-magnetischer Basis: Es sendet verschiedene physikalische Wellen aus und fängt anschließend die reflektierten Impulse wieder auf. Auf diese Weise entsteht ein strukturiertes Bild des Untergrundes, ohne dafür die Oberfläche antasten zu müssen. Das so gewonnene Radargramm muss dann allerdings noch vom Fachmann interpretiert werden. Diese Fachleute hat auch der Volksbund in seinen Diensten. So informierten sich kurz vor Ostern dreizehn Umbetter des Volksbundes, von denen viele in Osteuropa tätig sind, in Hannoversch Münden über diese neue technische Möglichkeit der Grabsuche.

Was liegt unter ihrem Haus, unter ihrer Straße? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten. Sie wird auch kaum gestellt – außer bei Bauarbeiten, in der Archäologie oder beim Volksbund-Umbettungsdienst. Die Mitarbeiter, die bis heute in ganz Europa nach  Kriegstoten suchen, benötigen den Blick in den Untergrund, wenn sie die Gebeine bergen und würdig bestatten wollen. Dabei hilft ein inzwischen ausgereiftes technisches Gerät: der GeoRadar.

Was liegt unter ihrem Haus, unter ihrer Straße? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten. Sie wird auch kaum gestellt – außer bei Bauarbeiten, in der Archäologie oder beim Volksbund-Umbettungsdienst. Die Mitarbeiter, die bis heute in ganz Europa nach  Kriegstoten suchen, benötigen den Blick in den Untergrund, wenn sie die Gebeine bergen und würdig bestatten wollen. Dabei hilft ein inzwischen ausgereiftes technisches Gerät: der GeoRadar.

Im Ergebnis stellt das verbesserte Verfahren womöglich eine kleine Revolution im Bereich der Gräbersuche dar. Es kann dabei helfen, möglichst wenig Flurschaden zu verursachen und auch die Suche nach den genauen Grablagen immer weiter einzugrenzen. Doch das gesamte Verfahren ist technisch wie auch wissenschaftlich sehr anspruchsvoll und dementsprechend teuer. Ein einziges GeoRadar-System würde schätzungsweise mit 200.000 Euro zu Buche schlagen. Es gäbe aber auch die Möglichkeit, den GeoRadar samt Bediener nur leihweise an ausgesuchten Stellen einzusetzen. Hier steht eine endgültige Lösung noch aus. Die beiden Referenten der Fachfirma GeoRadar NRW GmbH, Winfried Leusbrock und Yannick Fahlenbock, haben daher vorgeschlagen, einen ersten Feldversuch auf ehrenamtlicher Basis, also kostenlos zu starten.

Von Seiten der Volksbund-Umbetter gab es dazu bereits während der Fortbildung zahlreiche Vorschläge für Einsatzorte der verfeinerten GeoRadar-Technik. So wurde schnell deutlich, dass diese Neuerung für die Arbeit des Volksbund-Umbettungsdienstes von großer Bedeutung sein kann.

GeoRadar ist keine Glaskugel

„Das GeoRadar ist zwar keine Glaskugel“, sagt der Experte der Firma GeoRadar NRW GmbH, „aber es bietet bei fachgerechter Anwendung sehr viele neue Möglichkeiten. Die sollten wir nutzen!“

Eines von vielen Anwendungsbeispielen trug abschließend Volksbund-Landesgeschäftsführer Henrik Hug vor, der ebenfalls zur Umbetter-Schulung gekommen war. Es geht dabei um eine Grabstelle, in der hunderte Tote eines KZ-Außenlagers vermutet werden. So lange dort aber keine konkreten Gebeine nachgewiesen werden können, fehlt auch die staatliche Anerkennung und finanzielle Unterstützung für die diese Gedenkstätte. Dies ließe sich durch das GeoRadar zum Guten wenden.

Sollte das GeoRadar beim Volksbund-Umbettungsdienst auch im größeren Maßstab, etwa bei der Suche nach Kriegstoten im Hauptarbeitsgebiet Russische Föderation eingesetzt werden, wird der Kostenfaktor entsprechend gewichtiger. Der Volksbund sucht daher Menschen, die das neue GeoRadar-Projekt sowie auch die gesamte Arbeit des Volksbundes finanziell unterstützen möchten.

(Artikel volksbund vom 28. März 2018)

Das Thema ist brandaktuell und sorgte im April 2018 für eine ausgedehnte Diskussion. Ein im zweiten Weltkrieg im westlichen Münsterland abgestürzter deutscher Nachtjäger vom Typ Messerschmitt ME 110 liegt in Südlohn samt den sterblichen Überresten des Bordfunkers im Boden. Mit modernster GeoRadar-Technik konnte das Wrack exakt lokalisiert werden. Einer Bergung wird von den zuständigen Behörden unverständlicher Weise bisher nicht zugestimmt. Mehr zur Ortung des Flugzeugwracks mit dem GeoRadar im Newsartikel.

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