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Analysebericht zur Trassenvorerkundung TRIMET

Im Rahmen eines geplanten Gasleitungsbaus für die TRIMET Aluminium SE in Essen an der Aluminiumallee 1, hat eine GeoRadar-Untersuchung stattgefunden.

Da es in der Vergangenheit auf dem Werksgelände zum Auffinden von militärischen Altlasten kam, soll mit der Untersuchung auf der geplanten Trasse durch das GeoRadar eine Abschätzung der Belastung durch Munition geschehen. Des Weiteren sollen jegliche Hindernisse, die das Bohrvorhaben verlangsamen oder gefährden, mit Hilfe eines GeoRadars dokumentiert und dargestellt werden. Zu diesem Zwecke werden Profile mit dem GeoRadar in einem Raster abgelaufen um Aussagen in Tiefen von bis zu 3m treffen zu können. Ein GPS-System hilft dabei, Objekte und Leitungen zentimetergenau zu orten. Dieses geschieht durch die zusätzlichen Standort- Korrekturdaten vom Vermessungsamt des Landes NRW.

Das GeoRadar bietet den Vorteil einer zerstörungsfreien und schnellen Erkundungsmethode und bietet zahlreiche Anwendungsbereiche. Dabei werden elektromagnetische Wellen in den Untergrund versendet, von Objekten und Grenzen reflektiert und von der Antenne empfangen. Die Auswertung der Radargramme findet visuell und mithilfe von spezieller Bearbeitungssoftware statt.

Umsetzung

Die Untersuchung mit dem GeoRadar fand am 27.02.18 und statt. Für den gesamten Trassenbereich kam eine 350Mhz Antenne im mobilen 3Wheel-Kart zum Einsatz. Diese Antenne bietet eine sehr hohe Auflösung, besonders im Oberflächenbereich bis 3m. Mithilfe des GPS-System wurden die Profillinien abgelaufen. Das Raster wurde so angelegt, dass es den gesamten Trassenbereich abdeckt (Abb. 1).

Insgesamt wurden 112 Profillinien untersucht, um ein engmaschiges Raster zu erhalten. Die Witterungsbedingungen waren trocken und die Messung mit dem GeoRadar verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Schließend gibt z an, in welcher Tiefe sich der Tiefenschnitt unterhalb der GOK befindet. Die 3D-Bilder sind von der Oberfläche der Karte nach oben aufgestapelt. Das heißt aus dem Untergrund über die Oberfläche projiziert, damit eine Betrachtung möglich ist. Die Stärke einer Reflexion erlaubt eine Aussage über verschiedenste Hindernisse/Objekte. Verläuft die Welle nahezu kontinuierlich durch den Boden ohne Behinderung, so erscheint die Stelle im Tiefenschnitt in blau. Eine grüne Farbe hat zur Folge, dass es eine Änderung im Boden oder ein Hindernis vorliegt. Rote Farben sind ein eindeutiger Hinweis auf Leitungen, Objekte, die sehr stark reflektieren. Die Tiefenabschnitte werden nun im Folgenden auf Auffälligkeiten untersucht. An der Oberfläche: Zu erkennen im Bereich der Gasstation ist die Schotterfläche (rot). Ein einzelner Baum ist in grün im Winkel des Profils, sowie mehrere kleine Bäume in der Nähe des Anschlusschachtes zu erkennen (Abb. 2).

Z = 0,2m: In weißer bis grüner Farbe zeichnen sich die Kante und die Ausläufe der anliegenden Asphaltfläche ab (Abb. 3).

Z = 0,7m: Am Ende des Profilbereichs wird der Rand des Anschlussschachtes detektiert (grün) (Abb. 4).

Z = 0,8m: In dieser Tiefe ist ein Leitungsverlauf von der Gasstation in Richtung Straße zu erkennen. Von hier aus läuft die Leitung im rechten Winkel in der Straße weiter (rot)
(Abb. 5).

Z = 1,1m: Das Wurzelwerk der Bäume erscheint im Schnitt, von dieser Tiefe an. Tiefere Schnitte zeige weiterhin die Wurzel an. Dieses Phänomen wird als Schatten bezeichnet. Das bedeutet, da die Radarwellen an den Wurzeln fast vollständig reflektiert werden, können sie nicht in tiefere Regionen vordringen und im 3D Bild wird ein in die Tiefe verlängertes Modell des Wurzelwerks dargestellt (Abb. 6) (Abb. 7).

Z = 1,5m: Leitungsverlauf in der Straße an der Gasstation. Weiter in der Grünfläche and der Grenze der Straße und in der Nähe der Gasstation sind starke Reflexionen erkennbar, die als Bodenübergang gedeutet werden kann (rot) (Abb. 8).

Die Verdachtsfälle

Im gesamten Bereich stellen sich durch die Tiefenabschnitte und zusätzlich zu erkennen im 3D Model, zwei Verdachtsfälle dar. Im Bereich von ca. 1,4m Tiefe liegen zwei Objekte entlang des langen Profils in der Grünfläche (Abb. 9) (Abb. 10) (Abb. 11). Bei diesen Objekten, kann es sich um große Steine, Tonlinsen, Munition oder Hohlräume handeln. Zur nähere Untersuchung müssten die Objekte exhumiert werden.

Aufgrund der Untersuchungen wird empfohlen die Position der Verdachtsfälle bei der Bohrung zu berücksichtigen und diese entweder zu unterfahren oder die Bohrtrasse seitlich zu versetzen. Bis auf diese zwei Objekte sind neben den Leitungen allerdings keine größeren Hindernisse in einer Tiefe bis zu 3m ersichtlich, wodurch der Bohrung der Gasleitung nichts im Wege steht.

Abschließender Hinweis

Dieser Bericht ist als Ergänzung und nicht als alles umfassende Wahrheit zu sehen. Der Bauherr wird nicht von seiner Sorgfaltspflicht entbunden. Deklarierte Leitungen und Objekte können in manchen Fällen Wurzeln, Tonlinsen oder Steine darstellen. Eine Reflexion und eine Deklaration heißt in jedem Fall, dass sich etwas unter der Erde befindet. Wenn allerdings eine vorhandene Leitung oder ein Objekt nicht vermerkt oder beschrieben worden ist, kann das an den physikalischen Gegebenheiten liegen, die es zum Teil unmöglich machen können, in jeder Tiefe oder generell einzelne Objekte im Untergrund zu detektieren. Aussagen beruhen auf Interpretationen und können in seltenen Fällen mit Fehlern behaftet sein. Eine Tiefenabweichung von ca. 15% ist zu erwarten.

Abbildung 1: Übersicht der Profillinien.
Abbildung 2: Schotterfläche in rot, sowie Bäume (grün).
Abbildung 3: Asphaltkante (grün).
Abbildung 4: Anschlusschacht (grün).
Abbildung 5: Leitungsverlauf (rot).
Abbildung 6: Wurzelwerk (rot, grün, gelb).
Abbildung 7: 3D-Model. Zeigt das Wurzelwerk der Bäume und die Schotterfläche.
Abbildung 8: 3D-Model. Zeigt an der Straßenkante den Bodenübergang (blau auf grün).
Abbildung 9: Verdachtsfälle Nr. 1 und Nr. 2.
Abbildung 10: Verdachtsfälle Nr. 1 und Nr. 2.
Abbildung 11: Verdachtsfälle Nr. 1 und Nr. 2.